Der Ford Ka ist alles, außer gewöhnlich

Seine Markteinführung des Ford Ka hatte er am 11. September 1996 und war damals einer der ersten Vertreter der Kleinstwagen-Klasse. Er verteidigt hier Fords Marktanteile, die sich die Firma in den 1980er und Jahren mit den Modellen Escort und Fiesta im europäischen Kleinwagen-Sektor erarbeitet hatte. Obwohl er deutlich kleiner als ein Fiesta der aktuellen Baureihe ist, handelt es sich um einen vollwertigen Viersitzer. Außerhalb von Europa ist er noch in Mittel- und Südamerika, der Türkei sowie seit 1999 in Japan und Australien erhältlich.

Die Produktion des Dreitürers findet in Valencia (Spanien) und im brasilianischen San Bernardo statt. Insgesamt wurden hier bislang mehr als eine Million Fahrzeuge gebaut.

Design

Ford KA

Mit dem Ka führte der damalige Ford-Designchef Claude Lobo das – für Ford – revolutionäre und anfänglich umstrittene „New Edge“-Design ein, eine Kombination von runden Flächen und kantigen Details. 1994 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt, errang der Wagen weltweit zahlreiche Auszeichnungen, darunter sogar den Design-Preis des japanischen „Car Styling Magazine“, dessen Jury im Ka „Die Verkörperung des Designs der Zukunft“ sahen. Kurz darauf erschienen mit dem Puma, dem Cougar und dem Focus weitere Modelle dieser Designlinie.

1999 entwarf Luigi Colani ein Redesign des Ka, das daraufhin in einer Kleinserie von 200 Exemplaren in Produktion ging.

Technik

Der Ka setzt technisch auf dem Ford Fiesta ’96 auf. Daher gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen den Fahrzeugen. Hierzu gehören die Motorisierung, der Frontantrieb, die vordere Einzelradaufhängung und die Verbundlenker-Hinterachse inklusive Bremsanlage, Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten.

Motorisiert war der Ka zunächst ausschließlich mit einem 1,3-Liter-Endura-E-Motor, wahlweise mit 37 kW (50 PS) oder 44 kW (60 PS). Dieser Vierzylinder-OHV-Motor, produziert ebenfalls in Valencia, basierte auf dem gleichen Motor, der auch schon den ersten Ford Fiesta antrieb. Da die untenliegende Nockenwelle durch eine Steuerkette angetriebenen wurde, entfiel ein teurer Zahnriemenwechsel. Die beiden Motorvarianten waren zwar bis auf die Drosselklappe identisch, die 37-kW-Variante verfügte jedoch nicht über die bei der 44-kW-Variante serienmäßige Servolenkung.

Ford KA

Ende 2002 wurde dieser Motor durch einen Vierzylinder-Duratec-Motor aus südamerikanischer Produktion ersetzt. Auch dieses Aggregat besteht aus einem bewährten Grauguss-Zylinderblock und verfügt über eine mit Steuerkette angetriebene Nockenwelle. Aber entgegen der Konstruktion des „Endura-E“ ist diese obenliegend angeordnet. Darüberhinaus verfügt der „Duratec“ über einen modernen Aluminiumzylinderkopf, Hydrostößel und Rollenschlepphebel, wodurch nun auch das regelmäßige Einstellen des Ventilspiels entfällt.

Außerdem erreicht er die Abgasnorm Euro 4. Es gibt diesen Motor ebenfalls mit 1,3 Litern Hubraum wahlweise mit 44 kW (60 PS) und 51 kW (69 PS), sowie in einer 70 kW (95 PS) starken 1,6-Liter-Version, die allerdings dem SportKa vorbehalten ist. Anders als beim „Endura-E“ ist für den Leistungunterschied der beiden 1,3-Liter-Varianten ein anderes Motorsteuergerät verantwortlich.

In Südamerika ist der Ka seit seiner Markteinführung mit der 1,6-Liter-Version erhältlich. Da hier Fahrzeuge mit maximal einem Liter Hubraum steuervergünstigt sind, gibt es den Ka hier auch mit einem 1,0-Liter-Turbomotor in identischer Bauweise, dieser leistet 48 kW (65 PS).

Der Ka war eines der ersten Großserienfahrzeuge, das serienmäßig mit Klarglasscheinwerfern ausgestattet wurde.

Bekannte Schwachstellen

Es gibt eine Reihe von Problemen, die beim Ka immer wieder auftreten. Hierzu gehört vor allem Rost im Bereich des Tankdeckels, an den Einstiegsleisten (unter der Türdichtung), der Heckklappe und unter dem vorderen und hinteren Stoßfänger. Bei den Fahrzeugen mit Endura-E-Motor kommt es außerdem relativ oft zu Problemen mit dem Drosselklappen-Potentiometer und dem Leerlaufregelventil, was sich in Hochdrehen des Motors beim Auskuppeln äußert. Des Weiteren kommt es bei Fahrzeugen aus den Jahren 1996 und 1997 durch Materialfehler zu eingelaufenen Nockenwellen, spätere Baujahre sind nicht betroffen. Außerdem gibt es, genau wie bei Fiesta und Escort, häufiger Probleme mit den Türschlössern. Bei den Fahrzeugen mit Duratec 8V-Motor kommt es gelegentlich zu defekten Lambdasonden.

Die Geschichte – Ford StreetKA

Ford Street KA

Das Cabrio bzw. der Roadster, welches von der italienischen Firma Pininfarina gebaut wurde, kam in Deutschland im Mai 2003 auf den Markt. Es handelte sich dabei um einen reinen Zweisitzer mit einem Stoff-Verdeck. Ab 2004 gab es den Wagen dann auch mit einem Hardtop zu kaufen.

Die Produktion des Streetka lief jedoch im Juli 2005 nach 37.000 Fahrzeugen aus, da Pininfarina die Kapazitäten unter anderem für die Produktion des neuen Ford-Focus-Cabrios benötigte.

Der Streetka wurde von Ford im Jahr 2000 als Studie, basierend auf der Studie Ford Saetta aus dem Jahr 1996 vorgestellt, unter anderem mit einem revulotionärem Innenraumdesign. Das Design des Streetka baute auf dem des Ford Ka mit seinem New-Edge-Design auf, daher wird der Streetka auch oft als Cabrio-Variante des Ka bezeichnet. Der Wagen ging jedoch mit dem konventionellen Armaturenbrett des Ka in Serie.

Motorisiert war der Streetka mit einem 1.599 cm³ Duratec-Motor, der 70 kW (95 PS) leistete.

Nachfolgemodelle

Ford plant für April 2008 die Einführung eines Nachfolgemodells für den aktuellen Ka, der gemeinsam mit Fiat auf Basis des Panda entwickelt wird.

Dort entsteht daraus der bereits ab Oktober 2007 in Deutschland erhältliche Fiat 500, jedoch werden beide Fahrzeuge trotz identischer Plattform starke stilistische Unterschiede aufweisen. Im Gegensatz zum Retro-Look des Fiat 500 wird der Ka einen modernen Innenraum besitzen, besonderes Augenmerk wird hier auf hohe Qualität gelegt. Außerdem wird der Ka eine deutlich sportlichere Fahrwerksabstimmung besitzen.

Die verwendeten Motoren jedoch werden identisch sein – Benzinmotoren mit 1,2 bzw. 1,4 Liter Hubraum (51 kW bzw. 74 kW) sowie ein 1,3-Liter-Dieselmotor mit Rußpartikelfilter (55 kW), der die Abgasnorm EURO 5 erreicht. Im Gegensatz zum Fiat 500 wird der Ka in der Basisversion für weniger als 10.000 Euro erhältlich sein.

Zusätzlich ist eine Ka RS genannte, leistungsstärkere Variante als Nachfolger des SportKa geplant, die ihre Markteinführung jedoch erst später haben wird. Die Motorisierung wird vermutlich identisch mit der des Fiat 500 Abarth sein, ein 99 kW starker, aufgeladener 1,4-Liter-Motor. Darüberhinaus soll es auch wieder eine Cabrio-Version als Nachfolger des StreetKa geben, allerdings nicht vor 2009.

Produziert werden die Fahrzeuge im Fiat-Werk in Tychy (Polen). Dieses wird derzeit ausgebaut, um die geplanten Kapazitäten des neuen Ford Ka und des Fiat 500 abdecken zu können.

Der KA 2 (seit 2009)

Ford KA2

Seit Februar 2009 ist in Deutschland die zweite Modellgeneration des Ford Ka erhältlich, die gemeinsam mit Fiat auf Basis des Panda entwickelt wurde. Im September 2005 gaben Ford und Fiat bekannt, ein Memorandum of Understanding zur gemeinsamen Entwicklung eines Kleinstwagen unterzeichnet zu haben. Bereits seit Oktober 2007 bietet Fiat in Deutschland den aus dieser Kooperation entstandenen Fiat 500 im Retro-Design an. Beide Fahrzeuge, sowohl der Fiat 500 als auch der Ford Ka, werden im Fiat-Werk in Tychy (Polen) produziert. Jährlich werden von beiden Modellen jeweils 120.000 Exemplare hergestellt, das Werk wurde hierzu eigens ausgebaut. In Österreich fand die Markteinführung des Ka bereits am 19. Januar 2009 statt. Fotos von getarnten Erlkönigen wurden bereits Ende 2007 in der Fachpresse veröffentlicht. Offiziell vorgestellt wurde die Modellgeneration jedoch erst im Oktober 2008.

Der Ka weist trotz identischer Plattform starke stilistische Unterschiede zum Fiat 500 auf. Das Designer-Team um Martin Smith gestaltete die Außenhaut des Ka im Kinetic-Design mit optischen Anleihen zu den aktuellen Modellen von Mondeo, Focus und Fiesta, ganz im Gegensatz zum Retro-Look des Fiat 500. Auch der Innenraum wurde modern gestaltet.

Der Ka besitzt eine andere Fahrwerksabstimmung als der Fiat 500, die Torsionssteifigkeit der Stabilisatoren wurde an der Vorderachse um 20 Prozent und an der Hinterachse um 70 Prozent erhöht. Daraus resultierten geringere Wankbewegungen des Fahrzeugs, was eine deutlich komfortablere Stoßdämpfereinstellung ermöglichte. Auch die elektrische Servolenkung (EPAS) wurde deutlich überarbeitet.

Die beim Ka verwendeten Motoren sind identisch mit denen des Fiats – ein Reihenvierzylinder-Benzinmotor mit 1,2 Liter Hubraum (51 kW) sowie ein 1,3-Liter-Dieselmotor mit Rußpartikelfilter (55 kW), der gemeinsam von Fiat und Powertrain entwickelt wurde und bereits den Opel Corsa C antrieb. Beide Motoren erreichen die Abgasnorm EURO 4. Die Ausführung mit Dieselmotor hat mit innenbelüfteten Bremsscheiben ein verbessertes Bremssystem an der Vorderachse. An der Hinterachse sind bei allen Modellen Trommelbremsen.

Seit November 2010 ist der Ford Ka serienmäßig mit Start-Stopp-System und einer Schaltempfehlungsanzeige ausgerüstet, außerdem erreichen beide Motoren nun die Abgasnorm EURO 5.